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18.5.2023

Neue Mautgebühren für Lkw in Europa ab 2023

In Europa, das für seine effiziente Straßeninfrastruktur und das ausgedehnte Autobahnnetz bekannt ist, werden ab 2023 einige wichtige Änderungen in Form neuer Mautgebühren für Lkw eingeführt. Mit diesen Änderungen sollen verschiedene Probleme angegangen werden, darunter Umweltfragen, Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur und ein fairer Wettbewerb zwischen den Transportunternehmen. In diesem Artikel gehen wir auf die Details der neuen Mautgebühren für Lkw in Europa ein und zeigen die wichtigsten Änderungen, die aufgrund aktueller Trends in Zukunft zu erwarten sind.

Neue Mautgebühren für Lkw in Europa ab 2023

Einführung von Mautgebühren und Preisen

Die Straßeninfrastruktur in Europa erfordert erhebliche Investitionen in Bau, Instandhaltung und Reparatur. Mautgebühren sind eine Möglichkeit, Einnahmen zu generieren, um diese Kosten zu decken und sicherzustellen, dass die Straßen gut instand gehalten und sicher genutzt werden können. Diese Mautgebühren oder Gebühren, die von Lkw für die Benutzung bestimmter Straßen oder Autobahnen erhoben werden, basieren in der Regel auf unterschiedlichen Faktoren, beispielsweise der zurückgelegten Strecke, dem Fahrzeuggewicht und der Emission. Mautgebühren können auch dazu dienen, Umweltbelange zu berücksichtigen, indem sie Anreize für die Nutzung umweltfreundlicherer Fahrzeuge oder alternativer Verkehrsträger schaffen.

Geschichte und Häufigkeit des Preisanstiegs

Die Geschichte der Mautgebühren in Europa erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte mit unterschiedlichen Trends und Mustern in verschiedenen Ländern und Regionen. Die Mautgebühren werden in der Regel durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst, darunter die Kosten für die Straßeninfrastruktur, Instandhaltungskosten, Umweltauswirkungen sowie wirtschaftliche Erwägungen. Im Laufe der Jahre haben sich die Mautgebühren als Reaktion auf diese Faktoren und die stetig weiterentwickelten Bedürfnisse der Straßenverkehrsbranche verändert.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Mautpreise in Europa ist die Häufigkeit der Mauterhöhungen. Die Mautsätze sind nicht statisch und können im Laufe der Zeit angepasst werden. Die Häufigkeit der Mautgebührenerhöhungen variiert je nach Land und Region, wobei einige Länder jährlich Änderungen vornehmen, während andere dies in regelmäßigen Abständen auf Grundlage wirtschaftlicher oder infrastruktureller Erfordernisse tun.

Einige Länder passen die Mautsätze beispielsweise an die Inflation, steigende Instandhaltungskosten oder anstehende Investitionen zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur an. Diese Anpassungen werden in der Regel vorgenommen, um sicherzustellen, dass die Mautpreise mit der sich verändernden Wirtschaftslage und den mit der Instandhaltung und dem Ausbau der Straßen verbundenen Kosten Schritt halten.

Die Kategorien von Lkw-Maut und Gebühren

Die Mautgebühren für Lkw in Europa werden in der Regel nach verschiedenen Kriterien eingestuft, beispielsweise nach dem Gewicht des Fahrzeugs, der Anzahl der Achsen, der zurückgelegten Strecke oder der Emissionsklasse. Bei der Preisstruktur gibt es von Land zu Land einige Unterschiede, und selbst innerhalb eines Landes kann die Höhe der Maut je nach Straßennetz variieren.

In Deutschland wird die Maut für Lkw mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen erhoben. Zur weiteren Bestimmung der Mauthöhe werden die Lkw nach Anzahl der Achsen, Emissionsklasse und Gesamtgewicht kategorisiert. Die Anzahl der mautpflichtigen Kilometer wird mit einer Onboard-Unit (kurz OBU) von TollCollect erfasst, und die Gebühr pro Kilometer liegt zwischen 0,081 Euro und 0,218 Euro.

Die Mautgebühren in Frankreich gelten für alle Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen. Diese Fahrzeuge müssen für die reibungslose Mautentrichtung ein Bordgerät verwenden, das mit dem französischen TIS PL-System kompatibel ist. Die Mautpreise in Frankreich sind nach der Gesamthöhe, dem Bruttogewicht und der Anzahl der Achsen eines Lkw gestaffelt.

In Österreich sind alle Autobahnen und Schnellstraßen mautpflichtig. Um diese Straßen zu befahren, müssen Sie eine GO-Box von GO Maut erwerben, die die Anzahl der zurückgelegten, mautpflichtigen Kilometer aufzeichnet. Weitere Faktoren, die sich auf die Mautsätze auswirken, sind die Anzahl der Achsen und die Emissionsklasse des Fahrzeugs.

In Belgien ist das Straßennetz in drei Regionen unterteilt: Flandern, zu dem auch die Brüsseler Autobahn gehört, Brüssel-Stadt und Wallonien. Jede dieser Regionen legt ihre eigenen Straßensteuern und -gebühren fest. Die in allen Gebieten zu zahlende Maut pro Kilometer richtet sich nach dem zulässigen Gesamtgewicht (ab 3,5 Tonnen) und der entsprechenden Emissionsklasse. Die Gesamthöhe der Maut entscheidet sich also nach der Anzahl der gefahrenen Kilometer, die mit einem Viapass-Fahrzeuggerät erfasst werden. Mautgebühren auf der Autobahn variieren nur geringfügig und liegen je nach Fahrzeugklasse zwischen 0,076 Euro und 0,206 Euro pro Kilometer.

Die Gebühren auf den mautpflichtigen Straßen in Italien werden auf Grundlage der zurückgelegten Strecke und der Anzahl der Achsen des Lkw berechnet. Eine der Möglichkeiten, die Mautgebühren in Italien zu bezahlen, ist die Verwendung des Telepasses.

Änderungen in verschiedenen Ländern

Die Mautpreise in den europäischen Ländern ändern sich im Laufe der Zeit aufgrund verschiedener Faktoren, wie der Inflation, einer Verbesserung der Infrastruktur und der jeweiligen Regierungspolitik. Wir schauen uns die jüngsten Änderungen der Mautpreise in einigen europäischen Ländern an und erklären, wie hoch die Mautgebühren in Europa sind.

  • Tschechien: Der tschechische Mautpreis für Lkw im Jahr 2023 liegt derzeit bei etwa 14 Cent pro Kilometer und variiert je nach Anzahl der Achsen und Schadstoffklasse des Fahrzeugs.
  • Slowakei: Ab 2023 wird der Mautpreis für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in der Slowakei auf 10 Euro für eine Gültigkeitsdauer von 10 Tagen, 17 Euro für einen Monat und 60 Euro jährlich festgelegt.
  • Polen: Der Minister für Infrastruktur kündigte Änderungen der elektronischen Mautgebühren für schwere Nutzfahrzeuge in Polen an, die am 1. Januar 2023 in Kraft getreten sind. Die Anpassungen hängen von Faktoren, wie Abgasemissionen, Straßentyp und Fahrzeuggewicht ab und liegen zwischen 3 und 8 Groszy (ca. 0,007 bis 0,017 Euro) pro Kilometer. Ziel dieser Änderungen ist es, eine nachhaltige Finanzierung der Straßeninfrastruktur zu gewährleisten und die Umweltbelastung durch schwere Fahrzeuge zu verringern.
  • Deutschland: Am 1. Januar 2023 hat die deutsche Regierung das Bundesfernstraßenmautgesetz geändert, um die Mautsätze anzupassen. Die Änderungen sehen eine Differenzierung der Mautsätze nach Gewicht und Achsklasse vor, wobei die Emissionswerte noch stärker ins Gewicht fallen. Vor allem für ältere Fahrzeuge der Schadstoffklassen Euro 5 und schlechter wird die Mauterhöhung deutlich ausfallen. Für Lkw mit besserer Schadstoffklasse fällt die Mauterhöhung hingegen geringer aus. Für einen 18-Tonnen-Lkw der Schadstoffklasse Euro 6 beträgt sie beispielsweise nur 3,8 Prozent, während die Betreiber von Lkw der Schadstoffklasse Euro 5 mit einer durchschnittlichen Erhöhung ihrer Mautgebühren um 27,5 Prozent rechnen müssen.
  • Österreich: Wie der Zentralverband Spedition & Logistik (ZV) mitteilte, wurden die österreichischen Mautpreise für die Schadstoffklasse Euro 6 für das Jahr 2023 um 4 Prozent erhöht, während die Mautsätze für andere Schadstoffklassen zwischen 2,29 Prozent und 2,8 Prozent angehoben wurden. Diese Erhöhung betrifft die Tarife für mehrere Autobahnen und Brücken. Klicken Sie hier, um eine vollständige Tabelle mit Informationen zur Maut in Österreich zu sehen.
  • Ungarn: Die Mautpreise für Lkw über 3,5 Tonnen liegen in Ungarn derzeit bei 5500 Forint (ca. 14,72 Euro) für eine Gültigkeitsdauer von 10 Tagen, 8900 Forint (ca. 23,82 Euro) für einen Monat und 49190 Forint (ca. 131,64 Euro) für ein Jahr.
  • Rumänien: Die Mautgebühren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen betragen in Rumänien derzeit 6 Euro für eine Gültigkeitsdauer von 7 Tagen, 16 Euro für 30 Tage, 36 Euro für 90 Tage und 96 Euro für ein Jahr.
  • Frankreich: Seit dem 1. Februar 2023 sind die französischen Mautgebühren im Durchschnitt um 4,75 Prozent erhöht, nachdem sie anhand einer an die Inflationsrate des Landes gekoppelten Formel angepasst wurden. Elektrofahrzeuge sind jedoch von dieser Erhöhung ausgenommen, und ihre Besitzer können das ganze Jahr über auf bestimmten Straßennetzen eine Ermäßigung von 5 Prozent in Anspruch nehmen. Außerdem wurde der Rabatt für regelmäßige Hin- und Rückfahrten von 30 Prozent auf 40 Prozent erhöht, sodass auch regelmäßige Fahrer*innen von dieser Änderung bei der Maut in Frankreich profitieren.
  • Spanien: Im Januar 2023 genehmigte die spanische Regierung eine Erhöhung der Mautgebühren in Spanien um 4 Prozent, was deutlich unter den von den Betreibern geforderten 8 bis 9 Prozent liegt. Insgesamt werden elf Mautstraßen in Spanien die Preiserhöhungen umsetzen. Obwohl das Verkehrsministerium die Preise noch nicht aktualisiert hat, haben die Betreiber der Mautstellen damit begonnen, ihre überarbeiteten Tarife zu veröffentlichen.
  • Belgien (Region Wallonien): Ab Sonntag, dem 1. Januar 2023, gelten in Wallonien neue Tarife für die Kilometerabgabe. Dabei handelt es sich um eine Indexanpassung, die alle belgischen und ausländischen Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen und Sattelzugmaschinen der Kategorie N1 mit der Karosserienummer BC betrifft. Am 1. Januar 2023 wurden allerdings keine mautpflichtigen Straßen hinzugefügt. Die Tarife für die Kilometermaut in Flandern und Brüssel wurden am 1. Juli 2022 indexiert. Außerdem gelten für den Liefkenshoek-Tunnel in Belgien im nächsten Jahr neue Mauttarife, wobei die Spanne der Tarifänderung zwischen 12,4 Prozent und 18,6 Prozent für einfache Tarife liegt.
  • Öresundbrücke: Die Mautgebühren für die Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden miteinander verbindet, werden angepasst. Besuchen Sie die Webseite für weitere Informationen zu den Preisen.
  • Bulgarien: Die Mautsätze in Bulgarien wurden bereits zum 1. Juli 2022 angepasst. Auf dieser Webseite finden Sie weitere Informationen.
  • Mont-Blanc- und Fréjus-Tunnel: Die Mautgebühren für den Mont-Blanc- und Fréjus-Tunnel, der Frankreich und Italien miteinander verbindet, wurden ebenfalls angepasst. Klicken Sie auf den Link für weitere Informationen zu den Mauttarifen für den Mont-Blanc-Tunnel. Die aktuellen Tarife für den Fréjus-Tunnel finden Sie in dieser Übersicht.
  • Roviniete: Auch die Mautgebühren in Roviniete, Rumänien, werden im Jahr 2023 angepasst. Klicken Sie hier für weitere Informationen.

Wenn Sie über Mauttarife oder andere wichtige Neuigkeiten auf dem Laufenden bleiben möchten, sollten Sie Ihr Kundenportal und Ihre E-Mail-Adresse überprüfen.

Was in Zukunft zu erwarten ist

Die Mautgebühren dürften aufgrund der steigenden Instandhaltungskosten für die bestehende Infrastruktur, der wachsenden Nachfrage nach neuen Infrastrukturen und des Inflationsdrucks auf die Betriebskosten weiter unter Druck geraten. Darüber hinaus können sich auch Umweltbelange und Ziele zur Emissionsreduzierung auf die Mautgebühren auswirken, wobei mögliche Anreize oder Strafen (wie in Frankreich in diesem Jahr bereits geschehen) auf den Emissionswerten der Fahrzeuge basieren.

Eine erwähnenswerte Änderung ist die schrittweise Abschaffung des derzeitigen Mautsystems von SkyToll in der Slowakei, das im Juni 2023 auslaufen soll. Mit dem technologischen Fortschritt werden die Mautsysteme immer ausgefeilter und machen die Einführung von dynamischen Preismodellen, die auf Faktoren, wie Staus, Tageszeit und Fahrzeugtyp basieren, möglich. Dies kann zu variableren Mautpreisen auf der Grundlage von Echtzeitbedingungen führen, was sich auf die Budgetierung und die Betriebsstrategien der Spediteure auswirken könnte.

Wie Eurowag helfen kann

Eurowag ist ein führender Anbieter von Maut- und Flottenmanagementlösungen in Europa. Wir bieten verschiedene Dienstleistungen an, die unseren Kund*innen helfen, ihre Mautzahlungen effizient zu verwalten und dabei Geld zu sparen. Dazu gehört unsere innovative Mautbox, die zahlreiche Länder in Europa abdeckt, sodass unsere Kund*innen sich nicht mit mehreren Mautsystemen und Rechnungen herumschlagen müssen. Dadurch sparen sie Zeit und können ihre Verwaltungskosten senken. Unsere Mautbox funktioniert in mehr als 23 europäischen Ländern und ermöglicht es unseren Kund*innen, Mautgebühren online zu bezahlen, ohne an den Mautstellen anhalten zu müssen.

Eurowag bietet auch die Rückerstattung der Mehrwertsteuer für Mautgebühren an, wodurch Lkw-Unternehmen Geld bei ihren Steuern sparen können. Auch unsere Tankkarte, die zur Bezahlung von Mautgebühren, Kraftstoff und anderen Ausgaben verwendet werden kann, gehört zu unseren wichtigen Dienstleistungen. Sie bietet unseren Kund*innen Rabatte auf die Kraftstoffpreise und ermöglicht ihnen eine einfache Verwaltung ihrer Ausgaben.

Weiterhin stehen wir unseren Kund*innen mit einem umfassenden Flottenmanagementsystem zur Seite, mit dem sich die Fahrzeuge in Echtzeit verfolgen, der Kraftstoffverbrauch überwachen und die Routen optimieren lassen, um die Kosten zu senken. Das System ermöglicht es unseren Kund*innen auch, Benachrichtigungen über Mautpreise und andere Ausgaben zu erhalten, damit sie keine Zahlung verpassen oder Strafen für verspätete Zahlungen erhalten.